Als Werkstudent hast du die Möglichkeit, neben dem Studium Geld zu verdienen und gleichzeitig wertvolle Praxiserfahrung zu sammeln. Doch wie wird dein Gehalt berechnet, welche Abgaben musst du zahlen, und wie viel bleibt dir am Ende tatsächlich übrig? In diesem Beitrag klären wir alle wichtigen Fragen rund um das Gehalt und die Abgaben für Werkstudenten.
1. Wie hoch ist das Gehalt eines Werkstudenten?
Das Gehalt als Werkstudent variiert je nach Branche, Region und Qualifikation. In der Regel liegt der Stundenlohn zwischen 12 und 20 Euro. Je spezialisierter deine Fähigkeiten und je größer das Unternehmen, desto höher ist dein Verdienst.
- Durchschnittsgehalt: Laut StepStone verdienen Werkstudenten in Deutschland im Durchschnitt etwa 13 Euro pro Stunde.
- Branchenunterschiede:
- IT und Ingenieurwesen: 15–20 Euro
- Marketing und Kommunikation: 12–15 Euro
- Einzelhandel oder Kundenservice: 10–12 Euro
💡 Tipp: Prüfe vor der Bewerbung, ob der Stundenlohn deinen Erwartungen entspricht, und verhandle, wenn möglich.
2. Wie berechnest du dein monatliches Gehalt?
Um dein monatliches Gehalt zu berechnen, multipliziere deinen Stundenlohn mit der Anzahl der Stunden, die du pro Woche arbeitest. Berücksichtige dabei die gesetzliche Begrenzung von 20 Stunden pro Woche während des Semesters.
- Beispielrechnung:
- Stundenlohn: 14 Euro
- Arbeitszeit: 20 Stunden pro Woche
- Monatsgehalt: 14 Euro × 20 Stunden × 4 Wochen = 1.120 Euro brutto
In den Semesterferien kannst du Vollzeit arbeiten (bis zu 40 Stunden pro Woche) und entsprechend mehr verdienen.
💡 Ressource: Nutze Gehaltsrechner wie Brutto-Netto-Rechner, um dein Nettogehalt zu ermitteln.
3. Welche Abgaben fallen an?
Als Werkstudent genießt du steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Vorteile. Hier ein Überblick über die wichtigsten Abgaben:
3.1 Rentenversicherung
Werkstudenten zahlen Beiträge zur Rentenversicherung. Der Beitragssatz beträgt 18,6 % des Bruttogehalts, wobei die Hälfte vom Arbeitgeber übernommen wird. Deine Abgabe liegt also bei 9,3 %.
- Beispiel:
Bruttogehalt: 1.120 Euro
Rentenversicherungsabgabe: 1.120 Euro × 9,3 % = 104,16 Euro
💡 Weiterführend: Mehr Informationen findest du auf der Website der Deutschen Rentenversicherung.
3.2 Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung
Werkstudenten sind von der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung befreit, solange sie die 20-Stunden-Regel während des Semesters einhalten. Dies spart dir erhebliche Abgaben.
- Ausnahme: Wenn du regelmäßig mehr als 20 Stunden pro Woche arbeitest, giltst du als regulärer Arbeitnehmer und musst Beiträge zahlen.
💡 Tipp: Falls du über die Familienversicherung bei deinen Eltern versichert bist, bleibst du bis zu einem Einkommen von 470 Euro im Monat beitragsfrei.
3.3 Lohnsteuer
Ob du Lohnsteuer zahlen musst, hängt von deinem Einkommen ab:
- Steuerfreibetrag: Bis zu einem jährlichen Einkommen von 10.908 Euro (Stand: 2024) zahlst du keine Lohnsteuer.
- Abzüge bei Überschreitung: Verdienst du mehr, wird Lohnsteuer fällig, die du jedoch häufig durch eine Steuererklärung zurückfordern kannst.
💡 Ressource: Für deine Steuererklärung kannst du das Online-Tool Elster nutzen.
4. Wie viel bleibt netto übrig?
Um dein Nettogehalt zu berechnen, ziehst du die Abgaben für die Rentenversicherung und ggf. Lohnsteuer vom Bruttogehalt ab.
- Beispiel:
- Bruttogehalt: 1.120 Euro
- Rentenversicherungsabgabe: 104,16 Euro
- Nettogehalt: 1.120 Euro − 104,16 Euro = 1.015,84 Euro
Falls Lohnsteuer anfällt, ziehe diesen Betrag zusätzlich ab.
💡 Tipp: Ein detaillierter Brutto-Netto-Rechner hilft dir, genauere Zahlen zu erhalten.
5. Welche weiteren Regelungen solltest du beachten?
5.1 20-Stunden-Regel
Während des Semesters darfst du maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten. Diese Regel dient dazu, sicherzustellen, dass dein Studium im Vordergrund bleibt.
- Ausnahmen:
- Semesterferien: Bis zu 40 Stunden pro Woche erlaubt.
- Nacht- oder Wochenendarbeit: Kann unter bestimmten Umständen zusätzlich erlaubt sein.
💡 Tipp: Achte darauf, die Grenze nicht regelmäßig zu überschreiten, um deinen Werkstudentenstatus nicht zu gefährden.
5.2 Einkommensgrenzen für Familienversicherung
Wenn du über die Familienversicherung versichert bist, darf dein Einkommen monatlich 470 Euro nicht überschreiten. Andernfalls musst du dich selbst versichern, was zusätzliche Kosten verursacht.
5.3 Steuerliche Vorteile
Auch als Werkstudent kannst du bestimmte Ausgaben steuerlich absetzen, z. B.:
- Werbungskosten: Fahrtkosten, Arbeitsmaterialien, Fachliteratur
- Studienkosten: Semesterbeiträge, Prüfungsgebühren
💡 Ressource: Lies mehr über absetzbare Kosten auf Studis Online.
6. Tipps, um dein Einkommen zu maximieren
6.1 Flexible Arbeitszeiten nutzen
Nutze die Semesterferien, um Vollzeit zu arbeiten und dein Einkommen zu steigern. In dieser Zeit kannst du bis zu 40 Stunden pro Woche arbeiten, ohne zusätzliche Sozialversicherungsabgaben.
6.2 Stundenlohn verhandeln
Wenn du bereits über relevante Kenntnisse und Erfahrungen verfügst, solltest du deinen Stundenlohn verhandeln. Bereite dich gut vor und argumentiere mit deinen Fähigkeiten.
💡 Tipp: Durchschnittliche Gehälter für Werkstudenten in deiner Branche findest du auf Glassdoor.
6.3 Steuererklärung machen
Falls Lohnsteuer abgezogen wurde, kannst du diese oft vollständig zurückerhalten, indem du eine Steuererklärung machst. Dafür benötigst du nur deine Lohnabrechnungen und Zugang zu einem Steuer-Tool wie Taxfix.
7. Häufige Fragen zum Gehalt von Werkstudenten
7.1 Ist das Gehalt eines Werkstudenten steuerfrei?
Solange dein jährliches Einkommen unter dem Steuerfreibetrag liegt, musst du keine Lohnsteuer zahlen. Verdienst du mehr, wird Lohnsteuer abgezogen, die du jedoch zurückfordern kannst.
7.2 Gibt es Branchen mit besonders hohen Gehältern?
Ja, in der IT, im Ingenieurwesen und in der Beratung sind die Gehälter für Werkstudenten meist am höchsten. Branchen wie Gastronomie oder Einzelhandel zahlen oft weniger.
7.3 Kann ich mehrere Werkstudentenjobs gleichzeitig haben?
Grundsätzlich ja, solange du die 20-Stunden-Grenze während des Semesters einhältst. Das kombinierte Einkommen muss ebenfalls unter den steuerlichen und versicherungsrechtlichen Grenzen bleiben.
Fazit: So behältst du den Überblick über dein Gehalt
Das Gehalt als Werkstudent bietet dir finanzielle Unabhängigkeit und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen für deine Karriere. Mit einer klaren Übersicht über deine Abgaben und einem bewussten Umgang mit deinen Finanzen kannst du das Beste aus deinem Werkstudentenjob herausholen.
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